Nachdem wir uns erfrischt und genug gestaunt und gefreut haben stärken wir uns erst einmal am Frühstücksbuffet. Dann folgt die erste Runde in die Stadt, durch den Park gegenüber, an der Reihe von Hotels vorbei, am Parlaments-Gebäude und durch die Fußgänger-Zone. Im ersten Laden tätigen wir den wichtigsten Einkauf: Lederhüte. Meine Strohhüte hätte ich sowieso nicht einführen dürfen (die Äpfel haben wir noch rechtzeitig vorher gegessen) und die Lederhüte sind einfach genial.

Schon macht es sich leicht bemerkbar, dass es ganz angenehm ist, sich die Läden von innen zu betrachten, denn alle sind mit Klimaanlage ausgestattet. Und das tropische Klima in Darwin bedeutet nicht, dass man schwitzt, sondern man steht von morgens bis abends im eigenen Saft. Deshalb sind wir auch recht schnell wieder zurück im Hotel, schwimmen noch eine Runde im Pool und warten dann auf den Kleinbus, der uns die Umgebung von Darwin zeigen soll.

Gegen 13 Uhr geht es dann los in südöstlicher Richtung. So langsam kriegen wir einen Eindruck davon, was man unter “Aussie” versteht, obwohl sich der Fahrer doch ziemlich bemüht, Englisch zu reden. Es ging durch Mango-Plantagen, genannt “Humpty Doo”, (Heiko konnte mir hinterher die wesentlichen Dinge noch erklären) zum “Fogg Damm”. Dort ist eine Sumpflandschaft, die in der Regenzeit zum See wird, die Straße ist dann nicht mehr passierbar. Früher wurde dort Reis angebaut, jetzt ist es geschütztes Nationalpark-Gebiet. Auch dort gibt es Krokodile, sehr viele Vogelarten, Wasserpflanzen, und anderes Getier. Unser eigentliches Interesse an der Tour galt allerdings den springenden Krokodilen. Nach einer weiteren kurzen Strecke mit dem Bus kamen wir zu dem Fluß “Adelaide”, wo wir in ein Boot umstiegen. Oben und draußen hat man den besten Blick, deshalb postierten wir uns am Rand der mittleren Bänke. Das Boot schipperte dicht am Ufer entlang, im Schlamm waren die Spuren der Krokodile, wie sie ins Wasser kriechen, deutlich zu sehen. Die Müdigkeit, die sich so langsam breit machte, war mit einem Schlag weg, als sich das erste Krokodil dem Boot näherte. Angelockt von einem Steak, das an einer Art Angel hing, sprang das Krokodil in die Höhe, fast bis zum Schwanz kam es aus dem Wasser heraus. Dieses Schauspiel durften wir zweimal erleben, dann wurde sogar noch ein Seeadler gesichtet, der sich blitzschnell (zu schnell für mich, also kein Foto) das Steak schnappte und wieder davon flog.

Nach diesen tierischen Attraktionen ging es noch zu einem Aussichtspunkt (mit deutscher Broschüre), den wir aber schon nicht mehr so richtig genießen konnten. Auf der Rückfahrt fielen uns beiden die Augen zu, ab und zu schreckten wir auf, weil der Kopf nach hinten fiel. Aber wir haben es geschafft, noch zu Abend zu essen und erst um 20 Uhr ins Bett zu gehen. Jetzt wissen wir, wie schlimm die Foltermethode Schlafentzug ist!