Die Wasserpumpe macht immer beunruhigendere Geräusche, es ist Mitleid erregend! Also entschließen wir uns, den Wasserfilter auszutauschen. Wir stellen fest, dieser wurde von einem Menschen festgedreht, der unmenschliche Gewalt angewendet haben muss. Auch mit vereinten Kräfte bewegt sich der Zylinder nicht einen Millimeter. Was kann man machen? Eigentlich wollen wir im Landesinneren nach Norden, Werkstätten und größere Märkte gibt es an der Küste, eine große Auswahl gibt es in Umeå, also etwas südlich an der Küste. Am Sonntag Morgen verstaue ich schon mal alles für die Fahrt, da probiert es Heiko nochmal - morgens ist er stärker! Das Beweisfoto neu und gebraucht ist erschreckend, aber jetzt läuft die Pumpe wieder normal, es kommt mehr Wasser aus dem Hahn (1 l Wasser in 8 Sekunden, vorher hat es 15 Sekunden gedauert - auf welche Ideen man kommt…) und wir verlängern unseren Aufenthalt.


Auch andere Deutsche haben so ihre Probleme. Horst will für den Campingplatz ein WLAN aufbauen, für das Haus in die umliegenden Blockhütten funktioniert es schon, aber der Stellplatz soll auch noch angebunden werden. Er hat ein super System gekauft (Heikos Einschätzung) kommt aber mit der Befestigung der Hardware besser zurecht als mit der Konfiguration der Software. Da kann Heiko dann helfen. Die Konfiguration erweist sich als aufwändiger als gedacht, Heiko ist endlich mal wieder in seinem Element gefordert d.h. er hat sichtlich Spaß daran. Und damit „verdient“ er unser Abendessen, in der Grillhütte brät Britta Kartoffeln und Lendchen für uns in einer Riesenpfanne. Es schmeckt sehr gut und wir sitzen erst auf der Veranda vor der Hütte und genießen dann die wohlige Wärme und den Rauch in der Grillhütte. Britta und Horst erzählen, dass sie mal Wohnmobile selbst gebaut haben, Ferber Wohnmobile und später nur noch WoMos gehandelt haben. Das Bauen war nicht so anstrengend wie die Vermarktung, da waren dann nur noch maximal 2 Wochen Urlaub am Stück drin. Wir erzählen selbstverständlich von unseren Herausforderungen mit Hälge, vor allem die Hubstützen, und schon am nächsten Vormittag schmeißt sich Horst unter unser WoMo und sieht sich die Misere an. Sein Urteil: „Schraub mal kurz die Halterung ab, dann kann ich dir einen Knoten rein schweißen und dann ist gut!“ Wir schauen uns an, ok, dann schrauben wir mal „kurz“ die Halterung ab. Aus den 4 Schrauben werden 10, natürlich gehen nicht alle so einfach auf: auch diese Aktion dauert also länger als vermutet. Aber dann das Erfolgserlebnis: wir sehen die Halterung, Horst nimmt sie mit, biegt die verbogenen Bleche gerade und schweißt eine Querverbindung dazu. Beim Abbau ist der Dreck von der Stütze abgefallen, jetzt ist es etwas einfacher, die Halterung wieder anzubringen (Horst hat Schrauberfinger!) und am Abend sitzen wir wieder komplett unterstützt beim Abendessen. Der Wind weht heftig, das hat den Vorteil, dass keine Mücken unterwegs sind, ist dafür kühl. Wir sind trotzdem glücklich, eine so schnelle Lösung gekriegt zu haben.