Auf dem Weg von Storlångträsk nach Gargnäs machen wir noch einen kurzen Halt beim Schweizer Bäcker in Sorsele. Und entdecken doch auf dem Parkplatz ein PhoeniX Wohnmobil, ebenfalls ein Alkoven, mit deutschem Kennzeichen. Natürlich parken wir direkt daneben und müssen das auch fotografieren - mehr als 5 andere PhoeniX haben wir seit unserem Kauf im August 2015 (auf der Straße) noch nicht gesehen!

Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen, als wir auf dem Campingplatz Gargnäs eintrudeln. Es ist auch ein Platz auf der Seeseite frei und wir stellen uns an eine der schönen Holzbänke, die für die Camper bereitgestellt sind. Und mit dem WLAN des Campingplatzes kann ich auch wieder mal Fotos ins Internet stellen und den Blog weiter schreiben. Deshalb gibt es auch noch ein Foto mit meinem „Arbeitsplatz“.

Am Dienstag beraten wir erst noch mit Horst, wie die Halterungen geschweißt werden und dann geht es los: erst mal liegen Heiko und ich unter dem Auto und schrauben die linke Stütze ab. Horst schweißt in der Zwischenzeit die linke Halterung und hilft dann Heiko beim Befestigen der neuen Stütze. Das Ganze ist anstrengender als gedacht, aber Horst möchte die Schrauberei heute abschließen und kommt auch bald mit der rechten Halterung zurück. Es sieht witzig aus, wenn er mit dem Rasenmäher über das Gelände spazieren fährt, aber immer schön korrekt mit Ohrschutz! Heiko und mir gehen langsam die Kräfte aus, die letzten beiden Schrauben sind zu fest angezogen (für mich und meine letzten Kraftreserven), unter dem Auto rieselt permanent der Dreck runter sobald man sich bewegt, die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel und sticht auf den Beinen, die unter dem Fahrzeug heraus schauen. Das wäre eigentlich genug, aber die Bremsen kennen nicht die geringste Gnade und schwirren pausenlos zwischen den Werkzeugen, unter dem WoMo, vor dem WoMo und auf den SchrauberInnen herum. Da dauert es nicht lange, bis ich eine Panikattacke kriege und nur noch unten raus robbe, Heiko Herzrhythmusstörungen kriegt und sich erst mal setzen und viel trinken muss. Horst ist unser Retter in der Not und befestigt die restlichen Schrauben, mit Stütze, die an die Halterung angebracht werden muss und leider kein Federgewicht darstellt. Als alles fertig ist, probieren wir die Anlage aus, fahren alle Stützen raus und lassen automatisch ausrichten - es funktioniert! Endlich! Allerdings sind wir nicht nur vollkommen eingesaut, wir sind auch körperlich und mental fix und alle, so früh sind wir noch nie auf der Tour ins Bett gekrochen!

Die Euphorie breitet sich erst am nächsten Vormittag aus und vor allem ist jetzt erst mal nix zu tun außer lange ausschlafen, ausgiebig frühstücken inkl. Kaffee mit Schokolade, und dann wird nur noch die Markise ausgebreitet und die Füße von sich gestreckt. Eine echte Belohnung gab es dann am Donnerstag Abend, im Restaurant Trollforsen gab es Älgskav - Elchkebab aus der Muurika im Pitabrot. Muurika ist eine große Pfanne, die auf den Holzgrill geschwenkt wird, so (oder so ähnlich) machen es die Samen. In Deutschland versucht man beim Grillen möglichst wenig Rauch zu erzeugen, in Lappland wird der Grill auch gerne mit Holz angeheizt, damit es richtig heftig raucht, das hält einige Blutsauger ab, wenn auch nicht alle. Dass Britta eine sehr gute Köchin ist und ihr Handwerk versteht konnten wir bereits vor zwei Wochen feststellen, und auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Zum Abschluss bereitete Horst für alle Crepes zu, mit Eis und wahlweise Heidelbeeren oder Moltebeeren-Marmelade und einem Espresso. Der Abend ist sehr schön mit den anderen Campinggästen und wir lassen ihn gemütlich bei einem guten Glas Wein ausklingen.