Der Sturm verzieht sich, zurück bleibt der strahlend blaue Himmel und herrlicher Sonnenschein! Unsere Schwedisch Lehrerin hatte gesagt, dass es heißt, Karlstad sei die sonnigste Stadt Schwedens. Wir hoffen sehr, dass sie Recht behält, die erste Woche lässt sich die Sonne auf alle Fälle nicht beirren, wir sehen keine einzige Wolke. Das können wir nach dem Regen im August sehr sehr gut brauchen und auch richtig genießen. Erst mit ausgedehnten Spaziergängen, wir wollen die direkte Umgebung erkunden, ab Mittwoch haben wir ein Auto gemietet. Bei der Übergabe heißt es, dass sicherheitshalber die Winterreifen montiert wurden, es war nachts ja schon kälter. Und so fahren wir zum ersten Mal mit Spikes. Auf dem Asphalt klingt das äußerst seltsam, so richtig wohl fühlen wir uns nicht dabei. Bei unserem Ausflug nach Sunne stellen wir dann glücklicherweise fest, dass wir nicht die Einzigen sind, die bereits die „Winterreifen“ ausgegraben haben. In Sunne ist gerade großer Markt, die Innenstadt - besser gesagt das Zentrum - ist bevölkert von Menschen aus der näheren und weiteren Region, überall sind Stände aufgebaut für Kleidung, Strümpfe, Handschuhe, Felle. Selbstverständlich gibt es auch Süßigkeiten, zu unserer großen Freude hat auch Lillängen einen Stand aufgebaut. Das ist ein Bauernhof mit Ziegen, Schafen, Kühen und Hühnern, bei denen wir schon oft vorbei gefahren sind und allerlei verschiedenen Käse mitgenommen haben. Das Ganze mit einem äußerst unkomplizierten Konzept: ein Raum mit Kühlschränken, in dem die verschiedenen Käse angeboten werden, eine Waage, eine Preisliste, ein Taschenrechner und ein Block, auf dem man aufschreibt, was man mitgenommen hat und wie viel das kostet. Offenbar funktioniert es, es scheint zumindest nicht allzu viele Betrüger zu geben, die das offen liegende Geld mitnehmen, das finde ich sehr gut. Abgesehen von dem sehr schmackhaften Käse.

Zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich eine Kreuzspinne, diese muss ich natürlich ebenfalls gleich festhalten, auch wenn sie auf der Markisenmatte sitzt.