Jetzt ist es richtig kalt geworden. In den Nächten sinkt das Thermometer auf -14 °C, tagsüber freuen wir uns, wenn es auf - 5 °C ansteigt. Wie immer ist es unglaublich schön, wenn die Sonne vom stahlblauen Himmel strahlt, allerdings ist es dann auch unglaublich kalt. Heute war es den ganzen Tag neblig - und trotzdem unglaublich kalt, mit Höchsttemperaturen von -6 °C. Und wie wir in Frankfurt immer beim Joggen trotz unwirtlichem Wetter geunkt haben: das Joggen ist freiwillig, die Hundebesitzer müssen raus. So langsam gewöhnen wir uns an die tiefen Temperaturen, glücklicherweise ist unser Hund mehr als winterfest, er fühlt sich auch bei -11 °C draußen pudelwohl, springt durch die von Rauhreif weiß überzogene Landschaft und testet das Eis auf dem See und auf den Pfützen. Bei der Kälte nimmt unsere Geduld sehr schnell ab, wenn Moritz an jedem Strohhalm und Busch lange schnuppern möchte, das hat er inzwischen mitgekriegt und folgt etwas einfacher auf unsere Rufe.

Gestern besuchten wir Arvika, der Hafen wurde erneuert, es führt ein wunderschöner Weg zur Kirche auf der Halbinsel und wir konnten einige Hunde treffen. Der erste war eine Mischung mit einem Berner Sennhund, ein großer flauschiger Hund, mehr als doppelt so groß wie Moritz und sehr freundlich zu dem Kleinen. Der holländische Hundebesitzer teilte unsere Erfahrungen mit schwedischen Hundebesitzern, die es überhaupt nicht mögen, wenn unterschiedliche Hunde sich begrüßen. Obwohl Hunde sehr soziale Tiere sind und die Gesellschaft normalerweise sehr genießen, freudig mit dem Schwanz wedelnd auf andere Hunde zugehen. Auf dem Spazierweg trafen wir endlich mal einen schwedischen Hundebesitzer, der seinen Schnauzer Moritz begrüßen ließ. Als Moritz von diesem um den Hundebesitzer herumgejagt wurd - leider hatten wir Moritz wegen der nahen Straße angeleint - und Moritz sich angsterfüllt fast selbst erwürgt hatte, hat das Herrchen dann erzählt, dass der Schnauzer gewalttätig auf Rüden reagiert. Moritz ist zwar noch in der Pubertät und noch kein erwachsener Rüde, sammelte aber erstmals negative Erfahrungen mit einem anderen Hund. Dem nächsten größeren Hund, dem wir begegneten, ist Moritz dann aus dem Weg gegangen und nicht schwanzwedelnd auf ihn zugerannt.