Und warum diese lange Pause? Ganz einfach: Nach dem ersten Schnee kam unglaublich viel Regen dazu, dann Kälte oder besser gesagt ein Temperatursturz. Über Nacht gefror das Wasser auf allen Wegen, eine mehrere Zentimeter dicke Eisschicht bildete sich auf meinen bevorzugten Waldwegen. An Nikolaus fing es dann an zu schneien und am 7.12.18 freuten sich Moritz und ich gleichermaßen über die herrliche Schneedecke (mehr als 10 cm), die sich über die komplette Landschaft gelegt hatte. Endlich konnten wir wieder den Waldweg hoch laufen zur gewohnten ersten Runde. Auf dem Rückweg bemerkte ich dann, dass der Pulverschnee wohl zu kalt war und sich doch nicht mit dem darunter liegenden Eis verbunden hatte. Am Fuße der steilsten Stelle rutschte ich aus und fiel das erste Mal. Etwas vorsichtiger ging es dann weiter bis zur Überquerung des gefrorenen Baches. Dort legte ich mich zum zweiten Mal hin, ein kurzes Knacken war zu hören und dann hing meine rechte Hand in unnatürlichem Winkel an meinem Unterarm. Im Krankenhaus war ich die fünfte mit gebrochenem Handgelenk, der Arzt hat sich entschuldigt, dass er kein Schmerzmittel direkt in das Gelenk spritzen kann, um den Knochen wieder einzurichten, da dieser im Weg lag. Zumindest ragte der Knochen nicht mehr aus der Wunde, der erste Gipsverband wurde gelegt und ”schon” am 12.12. wurde der Bruch mit einer Platte (Zitat der OP-Schwester "Eine ziemlich große Platte für den kleinen Arm!”) und einigen Schrauben repariert.

Es dauerte eine ganze Weile bis der Kurs für positives Denken Wirkung zeigte, aber irgendwann kam ich dann doch noch drauf:  ich habe einige Kilogramm Körpergewicht verloren in der Zeit und kein einziges Mal den Weg Räumen müssen (armer Heiko…). Während dieser Zeit war ich ehrlicherweise nicht so begeistert davon, über Weihnachten mit Gipsverband rumzulaufen, in der Eiseskälte die Winterjacke nicht richtig schließen zu können (der Gipsarm passte nicht in den Ärmel und vor dem Bauch war ebenfalls zu wenig Platz) und fünf Wochen lang mit einer Hand essen zu müssen. Aber alles geht vorbei und inzwischen denke ich, dass etwa 95 % der Beweglichkeit von vorher wieder hergestellt ist. 

Das Ganze hat meine Pläne mit dem Gemüseanbau ziemlich zurück geworfen. Dafür haben wir nach dem Dach decken endlich die Abflussrohre der Regenrinnen angeschlossen, d.h. sie enden nicht mehr 1 m über dem Boden sondern das Wasser wird über vergrabene Rohre abgeleitet. Bis heute hat das schon unglaublich geholfen, dass rund ums Haus keine Moorlandschaft entstanden ist. Dieses Jahr gab es Unmengen von Niederschlag, vor einer Woche gab es wieder mal 15 cm Schnee mit anschließender Wärme, die alles wieder schmelzen ließ. Mit dem Unterschied, dass dieses Jahr die Eisbildung rund ums Haus (bisher) ausgeblieben ist, der Boden war nur sehr nass. Vorher stand das Wasser auf der Wiese.

Inzwischen sind auch wieder die gelben und orangen Streifen auf dem Boden zu sehen, die vor drei Wochen zur Markierung der Strom- und Glasfaserleitungen versprüht wurden. Die Hoffnung, dass dieses Jahr die Glasfaserleitung noch bis zu uns verlegt wird haben wir noch nicht völlig begraben, da es wieder sehr warm (bis zu 6 °C) geworden ist. Die Wahrscheinlichkeit nimmt allerdings stetig ab, wenn nicht bald ein Bagger in der Nachbarschaft auftaucht.